feiert im naechsten Jahr seinen 300. Geburtstag. 1712 – 2012
Zu diesem denkwuerdigen Ereignis habe ich einige ueberlieferte
Randbemerkungen des großen Koenigs fuer alle interessierten Friederizianer
ausgesucht. Diese Randbemerkungen sind durchaus zeitgemaess, nur haben wir
leider keinen Koenig mehr, der sich persoenlich um die wirtschaftlichen Belange
kuemmert, geschweige denn diese mit Randbemerkungen kommentiert.
Friedrich des Großen Sinn war von vornherein darauf gerichtet, den Wohlstand Preussens zu heben und es wirtschaftlich moeglichst unabhaengig vom Ausland zu machen. Unter Ausland war bereits in erster Linie Mecklenburg und Sachsen und erst in zweiter Linie Schweden und Frankreich zu verstehen.
Um das zu erreichen bemuehte sich der grosse Koenig stets um
die Erleichterung der Steuerlasten im Innern, um eine Zollpolitik die eigene
Landeserzeugnisse schuetzte und fremde Luxuswaren wie ausländische Seide oder
den suendhaft teuren Kaffee fernhielt.
Zur Regelung der Geldwirtschaft und um das preussische
Muenzwesen zu stuetzen, sollten alle Zahlungen für Kaufmannswaren in
preussischem Bankogelde erfolgen. Zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs war bereits 1753 die Stiftung einer Giro- und Wechselbank in Berlin geplant.
Wegen der Zurueckhaltung der vorsichtigen Kaufleute kam es
aber erst 1766, drei Jahre nach dem Ende des 7jaehrigen Krieges, zur Gründung
derartiger Banken in Berlin und Breslau. Für den Aussenhandel wurde 1772 die preussische Seehandlung gegruendet.
Bevor ich mit der Entstehungsgeschichte weiter mache,
moechte ich doch einige passende „Randbemerkungen“ Zitieren:
Handel und Zoll
„2 Sachen gereichen zu des landes besten. I. eine auß fremden landen gelt einzutzihen. Dießes ist das Comerzium. 2. zu verhindern, das nicht unnöthig geld aus dem Lande gehe,
Dießes sind die Manifacturen……. Die besten Manifactuhren seindt die wohr wihr
die Ite Materie im lande haben…….“
Und weiter: „unser handel rouliret auf korn, holtz und aller handt
wollene wahren, dießes mus auf alle weiße protegiret werden.“
Die Vertreter der preussischen Kaufmannschaft, die in der
Angelegenheit des neuen Bankunternehmens in Berlin anwesend waren, hatten
Vorschläge zur Hebung des Handesverkehrs
in Preussen gemacht. Der Koenig bemerkte dazu: „Die Sachen wegen den Preußischen Comerce Seindt Schon öfters vohr gewesen und Kömt dar nichts damit heraus, als das die dortige Kaufleute liber fremde Tücher und Stoffe lieber (!) als unsere verkaufen wollen das gehet aber nicht dran also ist mit denen leuten nichts anzufangen.“
Fortsetzung folgt
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